Erlmar macht es sich auf dem Heuboden bequem, und ein wenig später kommt dann auch Jago herein, der mit Erlmars Frage konfrontiert wird.
Der Regen prasselt auf das Scheunendach ein, und durch ein paar Spalte in den Scheunenwänden dringt fahles Mondlicht ein.
Jago gähnt Erlmar ins Gesicht und blinzelt ihn etwas verständnislos an, bis er im armseligen Licht der Scheune die Münze erkennt. Er runzelt die Stirn.
"Hast du die hier gefunden? Etrox hat doch auch erzählt, dass er hier seine Münze gefunden hat." Er verzieht das Gesicht. "Mal wieder typisch. Der findet Gold und wir nur Silber."
Er seufzt und gähnt. "Naja, is halt so. Kümmern wir uns morgen drum." Er nickt gen Dachbalken. "Was meinst du? Is das Geflügel Schuld? Nich das die beiden Kurzen sich in den Haaren liegen und am Ende sitzt hier son Federvieh auf nem Vermögen mit Armreifen und haste nich gesehen." Er schnaubt, dreht sich in Richtung Heu und fällt wie eine gefällte Eiche hinein.
Am nächsten Morgen wacht Jago als erster auf. Noch etwas betreten lauscht er einen Moment nach dem Wetter. Der Sturm hat offensichtlich etwas nachgelassen. Draußen ist es aber immer noch windig und der eindeutige Nieselregen verdirbt ihm jeglichen Appetit, vor die Tür zu treten.
Er wirft einen Blick auf seine Freunde, die wohl noch immer den Schlaf der Gerechten schlafen, und steht mit einem leisen Stöhnen aus dem Stroh auf. Er richtet einen vorwurfsvollen Blick auf das Vogelnest. Ihr Pfeiffen hättet ruhig mal uns das Gold hinwerfen können. Er runzelt die Stirn einen Moment. Ich frag mich ja, ob die noch mehr Kohle haben. Oder vielleicht wirklich den blöden Armreifen.
Da er hier sonst eh nichts besseres machen kann und im Augenblick wirklich, wirklich nicht nach draußen will, macht er sich auf die Suche nach einer Leiter oder ähnlichem, um mal da oben nachzusehen.
Sinnenschärfe:
Results: 1 7 3 TaP* 5[/spoiler]
Jago sieht sich die Leiter zum Heuboden an, die leider nicht lang genug ist, um ins Gebälk der Scheune zu kommen. Nach etwas herumsuchen in der Scheune findet er an einer der Seitenwänden eine Befestigung, wo eine lange Leite hängen sollte, es aber gerade nicht tut. Auch ein kurzer Blick aus der Scheune heraus offenbart nicht, wo die Leiter ist.
Jago geht hoch auf den Heuboden, und guckt sich die Balkenkonstruktion an. Die soliden Balken würden eine Kletterpartie problemlos aushalten, bis auf einen der Querbalken, der aussieht als ob der Holzwurm sich sattgefressen hat.
Zum Klettern eine Kletterprobe erleichtert um 2 (durch das wissen um den maroden Balken) oder um 5 (mit zusätzlichem Seil, Kletterhaken, oder ähnlichem)
Nach einer Weile suchen gibt Jago enttäuscht auf. Offensichtlich ist die gute Leiter irgendwo anders in Gebrauch. Typisch, keiner räumt den Kram wieder da hin, wo er hingehört., denkt er sich. Für einen Moment spielt er mit dem Gedanken, im Schankraum zu fragen, aber das Geräusch des stetigen Windes und des Nieselregens bringen ihn doch zu dem Schluss in der trockenen Scheune zu verbleiben. Mit einem kurzen Blick auf seine schlafenden Freunde setzt er sich hin um zu warten.
Einige Minuten später ist er wieder auf den Beinen. Meine Herren, ist das hier langweilig. Er kramt ein bisschen in seinem Gepäck herum, während er noch einmal spekulativ auf den Balken mit dem Vogelnest blickt. Also gut, ihr Flattermänner. Ihr seid das einizig interessante hier, also komm ich da jetzt hoch! Er zieht einen abgenutzten Kletterhaken und ein Seil aus seiner Tasche und bereitet sich vor. Er schwingt den Haken ein, zwei Mal und wirft ihn, mehr oder weniger präzise, ein Stückchen von dem Nest entfernt über den Balken. Er prüft den sicheren Sitz noch einmal und beginnt dann mit einem vergnügten Summen nach oben zu klettern.
Klettern 4 TaP*
Results: 7 7 6
Jago klettert auf den Balken umher und erreicht das Nest. Bevor er jedoch hineinblicken kann plustert sich die Elster vor ihm auf, nur um nach einigem nutzlosen imponieren das Weite zu suchen. In dem Nest sind zwei Küken, die mit aufgestellten Schnäbeln nach ihrem Futter rufen. Jago bemerkt nun bei genauerer Betrachtung die Konstruktion des Nestes aus Tier Haar, kleinen Zweigen, Stroh, und mehreren funkelnden Objekten: Eine Silbergabel, diverse metallene Knöpfe, einer Glasscherbe, mehrere Münzen (insgesamt vier Silber, ein Heller und eine halbe Dukate). Und unter dem einen Küken liegt ein filigraner silberner Armreif.
Als Jago den Armreif an sich nimmt merkt er wie fragil das Nest doch ist, und weitere Dinge herauszunehmen birgt das Risiko, das Nest zu zerstören.
Die Elster scheint nun neuen Mut gefunden zu haben, und fliegt Jago laut schackernd um die Ohren, während er wieder hinabsteigt. Erlmar und Habel wachen davon auf, und der Vogel lässt Jago endlich in Ruhe, als er wieder auf dem Scheunenboden ankommt, und fliegt hoch zu seiner Brut.