Der Mann mit dem Gewehr blickte hinunter in das Tal. Sein Cowboyhut war ihm tief ins Gesicht gezogen, während er suchend durch das Zielfernrohr seines Gewehrs blickte.
Seine schwieligen Hände hielten sein Werkzeug fest und der Finger lag am Abzug.
Unter ihm zog die Karawane entlang, Wagen um Wagen, soweit er sehen konnte. Zwischen ihnen tobten Kinder ausgelassen umher. Sie hatten ja keine Ahnung, was gleich passieren würde. Hier oben war er Gott.
Einer nach dem anderen würden sie fallen, wie Figuren auf einem Brett.
Aber noch war es nicht Zeit. Er hatte sich noch nicht entschieden.
Der Wind strich ihm sanft über die Haut.
Er schloss die Augen, atmete tief und blickte wieder durch das Zielfernrohr.
Dann drückte er ab.
Fünfmal schoss er. Fünfmal traf er.
Er lächelte zufrieden.
“Wir haben einen Gewinner!”
Das Schellen einer Glocke und die Realität hatte ihn wieder.
Schrille Musik. Der Geruch von gebrannten Mandeln. Lachen.
“Also was darf es sein?”, fragte der Junge. Der alte Mann zeigte fröhlich auf ein Einhorn im hinteren Bereich der Bude.
Der Junge nahm es und gab es ihm. Der Alte wandte sich um.
Vor ihm stand ein kleines Mädchen, dass ihn mit großen Augen ansah.
“Danke, Opi.”