Habel stegt verwirrt vor den nassen Kerzen, bevor überhaupt bemerkt, dass jemand anderes im Raum ist. Er dreht sich um, kratzt sich den Kopf und versucht den Rauch ein paar mal mit den Händen zu verscheuchen. Dann geht er Achselzuckend nach draußen und blickt auf den Mann herunter: "Warum hatte Borkfried Soldatenkerzen?"
Erlmar legt Borkfried ab und versucht ihn durch Schütteln und leichten Backpfeifen zu wecken. "Borkfried wach auf, hast du schon wieder zu viel Schnappes getrunken?"
Verwirrt sieht er zu Habel "Was sind Soldatenkerzen?"
Borkfried wacht nicht auf. Nach einer Backpfeife bemerkt Erlmar das getrocknete Blut in den Haaren des Holzfällers.
Erlmar erschreckt, als er das Blut sieht und fängt an, Borkfried zu untersuchen. "Hat jemand einen Verband? Borkfried ist am Kopp verletzt" schreit er ins Dorf hinein
Habel kniet sich neben Erlmar und beginnt die Wunden zu säubern. "Viel zu ängstlich, mein kleiner Freund. Ich habe so etwas schon hundertmal gesehen.
ZfP* 2[/spoiler]
Es dauert ein paar Minuten, in denen Habel die Wunde versorgt. Ein kräftiger Schlag auf den Hinterkopf mit einem stumpfen Gegenstand hat ein fiese Platzwunde hinter dem linken Ohr hinterlassen. Der Dunst verschwindet langsam aus der Hütte.
Jago holt tief Luft und betritt das Haus. Hier sollten irgendwo Kinder sein, oder?
Er stoplert nach vorne und beginnt etwas hustend zu suchen.
"soldatenkerzen sind Medizin. Sie können die Heilung fördern, betäuben aber auch. Weiß nur nicht, woher er sie hatte" Habel nickt zu dem verletzten. "Mehr kann ich auch nicht für ihn machen"
Jago betritt die Hütte, und schaut sich erst einmal um. Eine am ende des Raumes befindliche kleine Leiter führt hinauf in den Giebel der Hütte, der nur mit einfachen Holzbrettern ausgebaut wurde. Jago geht die Leiter hoch und findet oben eine kleine Kammer vor, die erleuchtet wird durch ein kleines offenes Fenster in der Hauswand.
Zwei kleine Betten stehen im Raum, dazu ein kleiner Schrank. Die Betten sind zerwühlt. In dem kargen Lichtschein sieht man ein paar Spritzer getrocknetes Blut. Als Jago den kleinen Raum betritt stößt er mit dem Fuss gegen einen kleinen Beutel, in dem Münzen klimpern.
Das Dorf fängt an sich zu regen und als Habel mit der Versorgung von Borkfrieds Kopf fertig ist, stehen zwei Männer schon mit einer Trage bereit.
„Bringen wir den Armen erstmal ins Gasthaus, da liegt er besser“, sagt der Eine, und tragen den verwundeten Holzfäller fort.
Ihr seht die alte Rusena, die unsicher auf ihrem Gehstock lehnt:
"Bei den Zwölf, Kin'ers, was'n hier passiert?"
Jago und danach Habel oder Erlmar
Etwas abwesend hebt Jago den Beutel vor ihm auf. Er blickt hastig hin und her auf der Suche nach einem Ort, wo sich die Kinder vielleicht versteckt haben könnten.
Ruhig., ermahnt er sich selbst. Du kannst ihnen nicht helfen, wenn du in Panik verfällst.
Mit erzwungener Ruhe sieht sich Jago im Raum um, auf der Suche nach Hinweisen, was hier passiert ist und wer verantwortlich ist.
Results: 11 13 7.
5 TaP*
Er will schon die Leiter wieder heruntersteigen, als ihm der Beutel einfällt. Kopfschüttelnd tritt er ans Fenster und wirft einen Blick hinein.
Der Raum weist Spuren eines Gerangels auf. Das eine Bett scheint nicht nur zerwühlt worden zu sein, die einfache, strohgefüllte Decke hat einen langen Riss. Unter dem Bett liegt ein einzelner Schuh auf seiner Seite. Hinter dem Schrank liegt eine kleine Puppe, deren Bein abgerissen nur noch an ein paar Fäden hängt. Jago erinnert sich, dass er diese an Bera verkauft hatte, letztes Jahr zu ihrem Geburtstag. Varena hatte an diesem Tag eine hölzerne Ente gekauft.
In der Mitte des kleinen Raumes sind getrocknete Blutstropfen auf dem Boden, die von einem der Betten zur Leiter führen.
Jago schaut in den Beutel, unter einem Haufen von 30 Dublonen entdeckt er einen kleinen, zusammengerollten Zettel.
In verschnörkelter Schrift stehet etwas auf dem Zettel, was Jago nicht lesen kann.
Jago
Jago stapft mit zitternden Händen die Leiter herunter. Noch nie in seinem Leben ist er derart wütend gewesen. Draußen vor der Tür geht zu den versammelten Dorfbewohnern.
"Die Kinder sind weg.", sagt er knapp. "Die Betten sind zerwühlt, Blut hier und da. Geld haben sie da gelassen." Mit einem Klimpern wirft er den Beutel auf den Boden, so dass ein paar Münzen herausrutschen. "Und n Zettel. Kann das irgendwer lesen?" Er reicht den Zettel herum.
Die Münzen kommen aus dem tiefen Süden. Müssen wohl die Fremdlinge gewesen sein. Er blickt in Richtung Straße. Wie weit die jetzt wohl weg sind?
Unter den entsetzten Dorfbewohnern macht der Zettel die Runde. Keiner scheint es lesen zu können, was da steht. Bis der Zettel in Habels Hände kommt.
In verschnörkelten Tulamidya steht dort:
"Nehmt dieses Geld, es ist mehr als euch dreckigen Bauern zusteht. Wagt es nicht uns zu folgen."
Habel
»Da steht: Nehmt das Geld, es sit mehr als euch dreckigen Bauern zusteht. Wagt es nicht uns zu folgen.« Zitternd vor Wut steht Habel da, die Augen abwesend gen Himmel gerichtet, als würde er sich gerade an etwas erinnern. Schließlich murmelt er leise »Sklavenhändler« und verknüllt den Zettel in einer seiner großen Fäuste.
Er dreht sich um und erst Jago und dann Erlmar ernst an. »Sie haben die Kinder entführt oder gekauft, um sie als Sklaven zu halten. Wir müssen ihnen hinterher.«
Jago beginnt nervös auf und ab zu marschieren und murmelt halblaut vor sich hin.
"... und zwei, das macht insgesamt... das macht doch überhaupt keinen Sinn! Wie in Phexens Namen kann sich das jemals rechnen?! Und habt ihr keine eigenen Kinder, ihr verdammten... ARGH!" Er wirbelt wieder herum und sieht Habel intensiv an.
"Wir warten noch ab, ob Borkfried irgendwas gesehen hat, was uns helfen kann und dann müssen wir los. Die Kutsche ist eh zu schnell für uns, auf freier Stecke holen wir die nicht ein. Pack schon mal deine Sachen."
Er nickt kurz Erlmar zu.
"Du kommst auch mit, oder? Wir kaufen uns die Bastarde und nageln ihre verdammten Eier an die Eiche!"
Er wirft einen Blick über den Rest der Gruppe.
"Hat irgendwer noch irgendwas gesehen oder gehört? Irgendetwas?"